Für die engagierten Nachwuchsturnerinnen des Ammersee-Sportvereins suchen die Vereinsverantwortlichen Conny und Klaus Schneider seit letztem Jahr schon nach Wettkämpfen, wo Kür-Übungen gefordert sind, das heißt wo die individuelle Weiterentwicklung schneller durch veränderte Elemente in den Übungen im Wettbewerb ausprobiert werden können. So waren zwei Turnerinnen des Jahrgangs 2014 dieses Frühjahr beim Landespokal, nun bot sich die Gelegenheit, bei den Bayerischen Mehrkampfmeisterschaften in Landshut zu starten. In dieser Wettkampfform kommt noch eine weitere Anforderung dazu: neben Gerätturnen auch Leichtathletik!
Also übten Greta, Isabella, Nila und Lea mit Übungsleiterin Sonja zusätzlich noch Sprint-Starts, Weitsprung und Wurf, neben den Turntrainings. Dazu noch ganz flexibel ein paar intensive Extra-Einheiten für die Choreographie der Bodenübungen im Turnzentrum des Vereins, die vertrackten Schwebe- und Langhang-Kippen am Stufenbarren außerdem, und so ging es guten Mutes am 13. Juli auf nach Landshut.
LA (Niederbayern) – wie oft waren wir hier schon mit Jungs und Mädchen, nur seit Corona nicht mehr. Die große Sportanlage und das Stadion waren für die Trainer und Kampfrichter eine gute Bekannte – und doch neu, in den Corona-Jahren wurde sie baulich saniert und um eine neue Gerätturnhalle erweitert: dort wird Gerätturnen, Leichtathletik und der Sport insgesamt intensiv gelebt!
Für die Aktiven des ASV begann der Wettkampf im Leichtathletik-Stadion. Übungsleiterin Sonja war hier auch selbst am Start im Leichtathletik-Fünfkampf, ebenso wie ihre Tochter Elly, die auch in der ASV- Leichtathletik-Gruppe trainiert. Auf verschiedene Riegen verteilt, sprinteten, sprangen, warfen sie alle, hielten sich wacker im Mittelfeld, und Elly und Sonja waren zusätzlich beim Schleuderball werfen und abschließend dann beim 1000m-Lauf dran. Dieses Jahr waren im reinen Leichtathletik-Fünfkampf nur wenige Teilnehmer am Start, und so kämpfen Elly als Jüngste und Sonja als älteste Teilnehmerin gegen routinierte Jugendliche, hatten also ihre eigenen Rennen zu laufen. Trainer Ben war extra mitgekommen, gab ihnen noch die Vorgaben für ihre Rundenzeiten mit auf den Weg, damit sie die „Haß-Distanz“ auch durchsteht, und liefen Elly bei guten 4:14 und Sonja auf die Sekunde genau in ihrer anvisierten Zeit „unter fünf Minuten“ durchs Ziel.
Sie beide hatten ihre Wettbewerbe beendet, da ging es für die vier Turnerinnen in die Halle und ans Aufwärmen. Altersbedingt war Lea in eine andere Riege eingeteilt, das machte den Ablauf für Conny als Betreuerin nicht leicht. Für Lea war es außerdem der erste große Wettkampf, das schien sie doch zu beeindrucken und etwas zu hemmen. Doch es gelangen alle Elemente, wenn auch nicht optimal. Greta hingegen hatte nach erfolgreichem Einturnen einen unerklärlichen „Aussetzer“, stürzte auf den Rücken, und musste, diesen Schock erst verkraften. Ein Weiterturnen kam für sie erst mal nicht in Frage. Isabella und Nila machten ihre Sache aber gut, nach schönen Boden-Übungen meisterten sie auch am Stufenbarren die Angst-Elemente gut, da waren sie beide doch sehr erleichtert. Und der abschließende „Überschlag“ über den Sprungtisch war sowieso kein Problem.
Zurück im Stadion war erst mal Entspannung und Brotzeit angesagt, und das Warten auf die Siegerehrung. Welche Platzierungen würden herausspringen? Endlich die Erlösung, mit Plätzen sechs und sieben für Isabella und Nila und Platz neun für Lea eine Altersstufe darüber waren sie alle in der zweiten Hälfte gelandet, aber auch nicht ganz hinten. Elly und Sonja durften sich gar „Bayerische Meister“ ihrer Altersklassen nennen. Jeweils konkurrenzlos, aber eben nach guten persönlichen Wettkämpfen. Mit schönen Erinnerungen – und leider dem einen Schreckmoment – konnten sie der Isar-Stadt „auf Wiedersehen“ sagen, dann mit mehr Training und Routine hinter sich.