Kürwettkampf in Eichenau

Neues probieren – die Turnerinnen des Ammersee-Sportvereins beim Kür-Wettkampf des Turngaus

Nach den großen Erfolgen unserer jüngsten Turnerinnen im Herbst 2017 hängen die Erwartungen für gute Wettkampfergebnisse in 2018 natürlich hoch. Doch es gibt viele Unwägbarkeiten und neue Jahrgangseinteilungen. Ein Grund, eine andere Wettkampfform auszuprobieren, wenn sich die Gelegenheit ergibt, mit weniger Erfolgsdruck. Diese Gelegenheit ergab sich im Kür-Wettkampf, für den die „Kleinen“ gerade alt genug waren. Darum hatten sie für die Vereinsmeisterschaften schon Kürübungen einstudiert und geturnt, und in den Wochen seither diese stabilisiert. Große Anspannung war am 21. April in Eichenau aber trotzdem vorhanden: schaffe ich alle Elemente? Wie stehe ich gegenüber Turnerinnen da, die bis zu vier Jahre älter sind? Und die Übungsleiter sorgten sich: reicht die Konzentration bis zum Abschluss-Gerät Schwebebalken?

12 Mannschaften waren in der Schülerklasse am Start, davon eben zwei kleine Mannschaften vom ASV. Startgerät Boden: da sollte alles klappen, und so war es auch, mit schöner Ausführung und auch der Verbindung „Radwende – Flick-Flack“. Lila, Marlene, Lene, Joy, Pia und Valeria waren gut in den Wettkampf gestartet. Weiter ging es am Sprung: die zwei kleinsten setzten aus, denn sie schaffen noch keinen Überschlag über den Sprungtisch. Dafür waren Nele, Jessica und Juliana extra mitgefahren, denn sie können das und sicherten damit die Mannschaftswertung gegen einen „Absturz“ wegen zu wenigen Übungen ab. Etwas Nervosität kam beim Einturnen aber doch auf, denn die Abstimmung mit den verfügbaren Sprungbrettern klappte nicht ganz. Drei Versuche gingen im Wettkampf leider doch daneben, aber jede der Turenrinnen konnte mit dem zweiten Versuch überzeugen, und nur die bessere Wertung trägt zum Mannschaftsergebnis bei. Die nächste Hürde war der Stufenbarren, den es in den Anforderungen quasi auch zu überwinden gilt: mit Aufhocken und Wechsel zum oberen Holm, aus luftiger Höhe von ca 2,5 Metern dann einen Abgang turnen – schon eine Anforderungen für Kinder, die ungefähr halb so groß sind. Toll zu sehen was andere da schon können – die ASV Mädels waren froh, die wichtigsten Anforderungen zu erfüllen. Am Stufenbarren würden sie wohl das schlechteste Geräteergebnis einfahren. Wenn da nicht noch am Schwebebalken…

Es war noch eine Wettkampfpause zu überstehen, wegen der vielen teilnehmenden Mannschaften, und danach mussten die Turnerinnen nochmals Konzentration und Spannung aufbauen, für den Wettkampfabschluss. Und dann Einturnen: rauf auf den Balken, Elemente turnen, zu früh runter – blieb doch ruhig und probier‘ es nochmal! Ob das klappen wird? Es klappte so ziemlich, zwar musste fast jede Turnerin einmal ungeplant vom Balken, und so mancher zusätzliche Wackler war auch drin. Die Kampfrichter murrten noch was von „fehlender Verbindung“, aber immerhin: solide durchgeturnt!

Warten auf die Siegerehrung: bleibt den beiden Mannschaften nur die „rote Laterne“? Für eine Mannschaft war das so, doch die andere Mannschaft erreichte den neunten Platz. Letztlich waren mit diesen „Rumpfbesetzungen“ aber die Mannschaftsergebnisse von vornherein unwichtig, und die Einzelergebnisse zeigten, dass sie im Vergleich zu den Altersgleichen gar nicht so schlecht da standen. Da wollen wir doch gerne weiter trainieren.

Am Sonntag fand der Wettkampf der Jugendlichen statt: eigentlich wollten sie in voller Mannschaftsstärke antreten, doch verletzungsbedingt konnten nur Sabine, Luzie und Julika turnen. Also ein Team ohne „Streichwertung“. Start am Sprung: je zwei Versuche über den Sprungtisch. Wenn man den Absprung am Sprungbrett trifft, dann ist das in diesem Alter kein Problem mehr. Abhaken und weiter an den Stufenbarren: da schaut’s schon anders aus.

Reicht mir die Kraft? Nach dem letzten Wachstumsschub steht die „Kippe“ wieder auf der Kippe… Und wenn ich dann beim Aufhocken runterfalle? Es hilft nichts, alle müssen ran. Auch wenn am Ende keiner zufrieden war.

Dafür lief es am Schwebebalken besser, wenn auch nicht gut. Zu viel Nervosität, um die Angst-Teile zu „schaffen“. Na, sei’s drum, der Abschluss mit den Boden-Übungen war besser! Und auch für die Jugendlichen galt: das Mannschaftsergebnis ist nicht schön, aber diesmal auch egal. In der Einzelwertung platzierten sich Julika, Sabine und Luzie im Mittelfeld. Schade, dass es zum nächsten Kür-Wettkampf so lange hin ist, wir würden uns mit einer vollen Mannschaft gern besser präsentieren!

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